Das Stadttheater
Martin Dülfer, Vertreter der Münchner Gruppe und einer der Begründer des Jugendstils, schuf 1899 den Entwurf zum Meraner Stadttheater. Als dieses am 1. Dezember 1900 eröffnet wurde, staunte man über die perfekte Kombination aller bisher bekannten Formen und Stilrichtungen, sowie die überreichen Verzierungen mit Marmor und Stuck. 1937 wurde das Theater nach dem Komponisten Giacomo Puccini benannt.
In seinen Glanzzeiten Anfang des 20. Jahrhunderts gab das Ensemble des Stadttheaters bis zu 250 Vorstellungen pro Jahr. Zu Beginn waren es vorwiegend beliebte Operetten, später vor allem Opern. Ab der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre führte das Theater allerdings kein eigenes Ensemble
mehr. Es gastierten Operngesellschaften und deutsche Operetten- und Lustspielensembles. Eine dringend notwendige Renovierung des Gebäudes blieb aus. Als der Zweite Weltkrieg hereinbrach, erfuhr das Meraner Stadttheater eine Art Zäsur.
In den 1950er-Jahren nutzte noch die „Südtiroler Landesbühne“ das Theater, danach wurden nur noch Gastspiele aufgeführt. Ende der 1960erJahre wurde das Haus durch einen Brand beschädigt und erst am 28. November 1978, nach einer umfassenden Renovierung, wiedereröffnet. Seither finden dort deutsche und italienische Gastspiele, aber auch Produktionen von heimischen Ensembles, statt.
Im Jahr 2000 wurde das Theaterdach erneuert. Am 1. Dezember desselben Jahres beging das Stadttheater einen feierlichen Festakt mit verschiedenen Veranstaltungen zu seinem 100-jährigen Bestehen.