Das Kurhaus
Es ist das Wahrzeichen Merans und eines der schönsten Mehrzweckgebäude des Alpenraums: Das Kurhaus
an der Kurpromenade. Es besteht aus zwei Teilen: jenem im historischen
Stil aus dem Jahr 1874 und dem neueren Teil, der von 1912 bis 1914
angebaut wurde.
Im Schein von zwölf Gaslampen wurde der erste Trakt des Kurhauses 1874
feierlich eröffnet und ist mit dem Pavillon des Fleurs fast unverändert
erhalten geblieben. Der beeindruckende Bau sollte von vornherein zwei
Aufgaben erfüllen: Er diente als Aufenthaltsort für die Kurgäste und als Beherbergungsort der Kurabteilung. Zur Unterhaltung der illustren Gäste
aus aller Welt war das alte Kurhaus u. a. mit einem Raucher-, Spiel-,
Konversations- und Lesezimmer ausgestattet. Sogar das Glücksspiel wurde
im Kurhaus gepflegt – zunächst von Herrenclubs organisiert, nach dem 2.
Weltkrieg dann im offiziellen Spielcasino.
Die heutige Form des Meraner Kurhauses wird vom „neuen” Trakt bestimmt, der 1914
hinzukam. Am 31. Dezember 1914 wurde das Kurhaus mit dem neuen Kursaal
abermals eröffnet. Vom Jugendstil bestimmt, stammte das Projekt vom
Wiener Sezessionisten Friedrich Ohmann: ein elegantes Foyer mit einer
großzügig angelegten Treppe, einer Galerie und einem gewaltigen Ball- bzw. Konzertsaal,
der heute Weltklassemusiker und Spitzenorchester anlockt. Die
prägendste Neuheit an der Außenfassade stellte hingegen der Vorbau auf
vier Säulen mit den darauf tanzenden Mädchenfiguren dar.