Am 20. September sollte es wieder so weit sein, die Musikkapelle Schenna hielt ihr Konzert auf dem Raiffeisenplatz. Noch Stunden vor Anfang wurden schon die ersten Vorbereitungen getroffen - und ich war dabei! Elisabeth war die erste Saxophonistin und hatte die Ehre, ein Solo in einem Musikstück zu spielen. Trotz der Routine und hunderter gespielter Konzerte konnte ich ihr die Anspannung deutlich ansehen!
Bei meiner Ankunft waren alle Musikanten schon in der traditionellen Tracht. Die feinen Roben sind echtes Südtiroler Kunsthandwerk und werden wie kleine Schätze behandelt! Das Orchester stellte sich in Position: die Holzbläser vorne, die Blechbläser dahinter und ganz hinten die Schlagzeuger. Der Kapellmeister positionierte sich in die Mitte. Auch er wirkte, trotz Erfahrung, sehr nervös und forderte mich auf, noch die letzten benötigten Notenständer aufzustellen. Einer der Notenständer stand isoliert zu Seiten des Orchesters - es war jener von Solistin Elisabeth.
Sobald alle auf ihrem Platz saßen, bat der Kapellmeister die erste Klarinette um den Stimmton, worauf alle einstimmen. Der Konzertablauf wurde erklärt und die Musikstücke kurz angerissen, Spannung lag in der Luft! “Keinen Grund dafür”, meinte der Kapellmeister, “spielt einfach so wie immer und habt Spaß!”
Und dann, Stille. Die ersten Besucher trudelten ein und auch ich setzte mich auf meinen Platz. Endlich ging es los - Gänsehautmoment pur! Elisabeth spielte ein unglaubliches Solo und ich war stolz, dass ich ein klein wenig zu diesem Konzert beitragen durfte. Das sind Augenblicke, die unter die Haut gehen!