Meran hat eine faszinierende yiddische Geschichte. Wer sie wiederentdeckt, wird auch die „Klezmermusik“ kennenlernen und viele wunderschöne Lieder in yiddischer Sprache, bisher verlorene Schätze einer untergegangenen Welt: „Klezmer“ ist mehr als nur ein Stil, es ist eine Erinnerung, eine Sprache, eine Geschichte, ein ritueller Tanz voller Leben, eine Kultur. Programm Freitag, 10.10.2025 Shabbat-inspirierter Talk mit den Musikern Rosamond van Wingerden, Peter Sint Nicolaas, Moderation Frieda Haupt. Die Sängerin Rosamond van Wingerden und der Trompeter Peter Sint Nicolaas sind zwei engagierte junge Musiker, aus Brüssel angereist, die den Mut hatten und im Juni in Odessa bereits auf Tournee waren. Mutig und unerschrocken musizierten sie auch während der immer noch häufigen Luftalarme. Sie bringen uns „Yiddish Lid“ mit und historisch informierte Klezmermusik, so, wie sie einst auch in Odessa gesungen wurde. Rosamond und Peter werden uns in diesem Shabbat-inspirierten „Talk mit Musik“ von Erlebnissen in der Stadt erzählen. Die Gospelcantorei wird mit Liedern beitragen. Wussten Sie, dass auch das neapolitanische Lied „O sole mio“ in Odessa komponiert wurde? Odessa war einst eine multikulturelle Metropole… Samstag, 11.10.2025, Workshop YIDDISH TANTS – aus dem Repertoire KMDMP Rosamond van Wingerden, Peter Sint Nicolaas von 10.00 - 13.00 Uhr. ODESSA – Wahrheit oder Wirklichkeit? Isaak Babel oder Sergej Eisenstein? Was bestimmt eigentlich das Bild einer Stadt? Literatur und Musik. Isaak Babel gilt als der bedeutendste Vertreter der Literatur aus Odessa, er schrieb die anrührenden „Odessa Tales“, die aus demselben Tag Erlebnisse beschreiben, die auch im Film Panzerkreuzer Potemkin von Sergej Eisenstein vorkommen. Was ist historisch informierter Klezmer? Kann man überhaupt wissen, wie damals vor über hundert Jahren in den Shtetl gespielt wurde? 20.00 Uhr Konzert mit Lesung: „ODESSA“ Wahrheit oder Wirklichkeit? Sonntag, 12.10.2025 Workshop YIDDISH TANTS – aus dem Repertoire KMDMP Rosamond van Wingerden, Peter Sint Nicolaas von 10.00 - 13.00 Uhr. Was ist historisch informierter Klezmer? Kann man überhaupt wissen, wie damals vor über hundert Jahren in den Shtetl gespielt wurde? Ja, das kann man. Erst vor wenigen Jahren fand man in Kiew Tausende von alten Manuskripten, handgeschriebene Noten und Texte, Geschichten und Gebräuche. Und nicht nur das. Auch alte Wachswalzen verwahrten schlaue Museumsmitarbeiter in Kellern und Kisten, so dass sie zwei Weltkriege überstanden. Dem Musikologen Moishe Beregovskij in St. Petersburg, damals Leningrad, schickten Feldforscher wie Kiselgof, Makonovetsky, Engel und andere auch in schwersten Zeiten noch ihre handgeschriebenen Notizen zu. Heute liegen sie in der Nationalbibliothek in Kiew. Eine engagierte Musiker-Community vermittelt jetzt, wie damals wohl gespielt wurde. Wir zeigen einige der alten Manuskripte – und wundern Sie sich nicht, wenn Peter Sint Nicolaas auf seiner Trompete so interpretiert wie Sie nie gedacht hätten… historisch informiert ist nicht nur Notentext! Aber, wollten wir nicht im Workshop selbst einmal ausprobieren, was so genannte „Schluchzer“ und „Krächzer“ in der Klezmermusik bedeuten und wie schön sie klingen können? 17:00h – 18.30h WORKSHOP FÜR MUSIKERINNEN: GEHEIMNIS DES KMDMP (auch SÄNGER-INNEN UND INTERESSIERTE), Peter Stint Nicolaas, Trompete. 20:00h – 21:00h ALL STAR CONCERT mit Repertoire aus dem KMDMP. 21:00h YIDDISH TANTS-ABEND FÜR WORKSHOP-TN und ALLE mit Rep aus KMDMP. Montag, 13.10.25 — JÜDISCHES MUSEUM MERAN 17:00h – 21:00h Führung in das Jüdisches Museum Meran, anschließend Besuch in der Sukka (Laubhütte).