Gerbergasse

In der heutigen Gerbergasse siedelten sich früh Handwerksbetriebe an, die den nahen Bach als  Energielieferant aber auch das Wasser desselben für ihre Tätigkeiten nutzten. 

Das Eckhaus mit der heutigen Raiffeisenkassa im Erdgeschoss und dem Tourismusverein im 1. Stock war über lange Zeit eine Bäckerei, von wo auch die Bezeichnung "Becknhaus" für dieses Gebäude herrührt. 

Direkt anschließend befindet sich die Geiermühle, die nun vor allem als Schmiedhaus bekannt ist. Das Gebäude wird schon 1546 als "Gasserische Mühlbehausung" und 1681 als "Gasserische Mihlbehausung" erwähnt, bevor sie mit dem Besitzerwechsel als "Geiermühle" bekannt war. So war sie die Heimat des Hochwürden Johann Geier, der Pfarrer in Tisens war. Die Mühle wurde schließlich von Michael Gamper, Vater von Kanonikus Michael Gamper, gekauft. Zuvor hatte die Familie seit 1882 in der Stegschmiede, die unterhalb der Ansitz Unterpeck, gelegen war, gewohnt. 1888 kaufte Michael Gamper (Sen.) die Geiermühle und baute sie zu einer Schmiede um. Sein Sohn Michael Gamper wurde am 7. Februar 1885 geboren und entschied sich Theologie zu studieren und Seelsorger zu werden. 1914 wurde er als Kanonikus (Domherr) nach Bozen berufen. Er war aktiv in mehren Verlagen tätig und engagierte sich auch politisch. In der Zeit des Faschismus setzte er sich sehr für die Weiterführung von Zeitungen ein und organisierte Katakombenschulen. Während der Optionszeit setzte er sich sehr für den Verbleib der Bevölkerung in Südtirol ein. Kanonikus Michael Gamper starb am 15. April 1956 in Bozen und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt. 

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