Die Ursprünge des Meraner Höhenwegs reichen bis in die 1960er-Jahre zurück. Es war Oswald Wallnöfer, damaliger Vorsitzender des Alpenvereins Südtirol, der erstmals die Idee hatte, einen Panoramawanderweg entlang des südlichen Teils der Texelgruppe anzulegen. Sein Nachfolger Helmuth Ellmenreich griff diesen Gedanken auf und begann damit, vorhandene Bergbauernpfade miteinander zu verknüpfen. Bereits 1969 wurde ein erster Streckenabschnitt fertiggestellt – von Longfall über Talbauer, Hochmuth, Leiteralm und Hochganghaus bis nach Giggelberg. Auch die Namensgebung „Meraner Höhenweg“ geht auf Ellmenreich zurück.
SCHRITTWEISER AUSBAU
Unter der Leitung von Robert Schönweger, der seit 1968 für Wegeführung und Markierungen zuständig war, wurde die Route in den darauffolgenden Jahrzehnten stetig erweitert. Neue Etappen führten etwa von Longfall über Gfeis nach Vernuer oder von Giggelberg über Hochforch bis zum Schnatzhof. Technisch anspruchsvolle Passagen wie die Lahnbachschlucht wurden mit großem Einfallsreichtum gemeistert. Ein weiterer Abschnitt – zwischen Innerforch und Unterstell – entstand in Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Naturparks.
EIN WEG DURCH DEN NATURPARK
Mit der Gründung des Naturparks Texelgruppe im Jahr 1976 reifte die Vision, den Höhenweg als Rundtour um das gesamte Gebirgsmassiv zu gestalten. Dank der Mithilfe von Bergbauern, Gemeinden, Tourismusvereinen und engagierten Freiwilligen – auch aus dem Schwäbischen Albverein – wuchs das Wegenetz kontinuierlich weiter.
EINWEIHUNG UND VOLLENDUNG
1982 wurde der Abschnitt zwischen Ulfas und Matatz fertiggestellt. Drei Jahre später, am 30. Juni 1985, konnte der Meraner Höhenweg in Katharinaberg feierlich eröffnet werden. Ein symbolträchtiges Bauwerk dieser Zeit: die Brücke über den Pfelderer Bach, ermöglicht durch die Unterstützung der Familie Fuchs von der Spezialbierbrauerei Forst.
EIN SYMBOL DER VERBUNDENHEIT
Heute zählt der Meraner Höhenweg zu den eindrucksvollsten Rundwanderwegen Südtirols. Er steht nicht nur für beeindruckende Naturerlebnisse, sondern auch für Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Verbundenheit – ein „Band der Freundschaft“, das Höfe, Täler und Gemeinden miteinander verbindet.