Nach dem Motto „Ein Tal in Bewegung“ spannt sich von Kurzras bis zum
Meraner Höhenweg ein Netz von Wanderwegen. Der Hirtenstab und „die Schofschoad“ (Sammelstelle für Schaftrieb) finden sich als stetig wiederkehrende Symbole auf dem Leitweg. Der Hirtenstab symbolisiert die Geschichte des Schnalstales: Von der Berg-ins-Tal Besiedelung, von den Hirten, den Schafen und der alten, lebendigen Tradition der Wanderweidewirtschaft. Bekannt als „
Transhumanz“ und in Österreich seit 2011 aufgeführt in der Liste der Kulturgüter, welche in das immaterielle Unesco-Kulturerbe aufgenommen werden sollen, führt der Schafübertrieb nicht nur über Gletscher zu den üppigen Sommerweiden, auf welchen seit Menschengedenken Weiderechte der Schnalser Bauern bestehen – sondern auch über die Staatsgrenze vom Schnalstal hin ins Ötztal. Ab Mitte Juni weiden bis zu 4.000 Schafe auf den blühenden Hochalmen jenseits des Hoch- und Niederjoches. Kommen sie Mitte September wieder ins Tal, werden sie in der „Schofschoad“, dem eingefriedeten Pferch, nach ihren Farbmarkierungen zusammengeführt und, aus der Obhut des Hirten, wieder an „ihre“ Besitzer übergeben.