Jüdisches Museum und Synagoge

Ein Ort der Erinnerung und Begegnung: Das Jüdische Museum und die Synagoge Meran erzählen vom reichen jüdischen Erbe der Kurstadt.

Zwischen Palmen und Promenaden, im Herzen Merans, befindet sich ein Ort, der von einer fast vergessenen Seite der Stadtgeschichte erzählt: das Jüdische Museum und die Synagoge. In einem eleganten Jugendstilgebäude aus dem Jahr 1901 schlägt hier das Herz einer kleinen, aber bedeutenden jüdischen Gemeinde, die einst maßgeblich zur Blütezeit Merans beitrug. Als Kaiserin Sisi Meran zu ihrem Kurort machte, wurde die Stadt rasch zum Sehnsuchtsort für Adelige, Künstler – und auch für jüdische Familien aus Wien, Prag und Budapest. Sie brachten nicht nur wirtschaftlichen Aufschwung, sondern prägten mit ihren Villen, Hotels und Sanatorien das Stadtbild. Viele engagierten sich als Förderer von Kunst und Wissenschaft oder betrieben erfolgreiche Kurbetriebe. Der jüdische Einfluss auf die Entwicklung Merans ist heute noch sichtbar – wer genau hinschaut, entdeckt Spuren auf Schritt und Tritt, etwa auch den jüdischen Friedhof. Im Zentrum dieses kulturellen Erbes steht die Synagoge in der Schillerstraße, bis heute ein aktives Gotteshaus und gleichzeitig Heimat des kleinen Museums. Die Dauerausstellung erzählt bewegend von Ankunft und Alltag der jüdischen Familien, von ihren Erfolgen, ihrem Einfluss – aber auch von den dunklen Kapiteln der Geschichte: der Entrechtung in der NS-Zeit, der Vernichtung der Gemeinde und dem mühevollen Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg.
Besondere Highlights:
- Originale Ritualgegenstände wie Torarollen, Kidduschbecher und Chanukka-Leuchter geben intime Einblicke in das religiöse und soziale Leben der jüdischen Meranerinnen und Meraner.
- Historische Dokumente, Fotografien und Zeitzeugenberichte machen Geschichte hier auf sehr persönliche Weise greifbar.
- Zudem besitzt die Synagoge Meran einen der wenigen Jugendstil-Torarollen-Schreine weltweit – ein echtes architektonisches Unikat! Wer genau hinhört, kann die Geschichten jener Menschen fast zwischen den Zeilen erahnen: Wie sie an der Passer flanierten, in den edlen Kurbetrieben logierten und am gesellschaftlichen Leben teilnahmen. Oder wie sie – trotz aller Widrigkeiten – ihre Kultur bewahrten und weitergaben.
Heute ist das Jüdische Museum nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein lebendiger Treffpunkt. Neben Führungen finden hier regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verweben. Wer Meran wirklich verstehen will, sollte diesem stillen, eindrucksvollen Ort unbedingt einen Besuch abstatten. Zwischen Passerpromenade und Kurhaus öffnet sich hier ein weiteres, faszinierendes Kapitel der Stadtgeschichte.



Öffentliche Verkehrsmittel
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vom Bahnhof aus nehmt ihr am besten eine der Stadtlinien (1, 4 oder 6) bis zur Haltestelle "Meran, Therme" und geht dann zu Fuß zur Synagoge (3 Gehminuten).
Anfahrtsbeschreibung
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Synagoge befindet sich in der Schillerstraße im Stadtzentrum.
Fahrradabstellplätze befinden sich vor der Therme Meran. Achtet darauf, Fahrräder und E-Roller nicht unachtsam abzustellen. Sie können für blinde und sehbehinderte Menschen eine Gefahr darstellen, da sie Hindernisse beim sicheren Begehen von Wegen und beim Auffinden von Eingängen bilden. Auch Menschen im Rollstuhl und Eltern mit Kinderwagen können durch achtlos abgestellte Fahrräder behindert werden. Bitte nutzt die vorgesehenen Fahrradabstellplätze.
Parken
Im nahegelegenen Parkhaus Therme befinden sich Behindertenparkplätze, von wo du in nur wenigen Minuten zu Fuß über die Piavestraße Dein Ziel erreicht.
Tipp des Autors
Das richtige Verhalten und gutes Benehmen macht den Besuch in Kulturstätten für alle angenehmer und zeigt deinen Respekt vor Kunst, Kultur und Geschichte.
  • Fotografieren ist manchmal okay, aber nicht immer. Was erlaubt ist oder nicht, steht meist deutlich vor oder in den Kulturstätten.
  • Es ist gut für die Atmosphäre, gut für die anderen Besucher und natürlich auch gut für dich: Wenn alle Handys stumm und die Stimmen leiser sind, macht’s einfach mehr Spaß in Museen. Für alle, die als Grüppchen oder Gruppe unterwegs sind, mag das eine gar nicht so einfache Übung sein. Und doch kann sie bewältigt werden.
  • Menschen mit Beeinträchtigungen haben auch heute nicht überall barrierefreien Eintritt zu allen Kulturstätten. Wenn doch, gilt ihnen der Vortritt. Das ist eine Sache der Würde. Ihrer und deiner.
  • Es ist von Vorteil, wenn dein Haustier gelernt hat, draußen auf dich zu warten. Denn ihm ist in den meisten Kulturstätten der Eintritt verwehrt.
  • Checke die Notausgänge und Fluchtpläne, sollte es mal brenzlig werden. Wenn dies der Fall ist, dann ist das oberste Gebot, Ruhe zu bewahren, sich nach draußen zu begeben und am Sammelplatz zu warten.
Uns ist klar, dass die meisten Tipps auch für dich eine Selbstverständlichkeit sind. Und doch passiert es, dass man den ein oder anderen einfach einmal vergisst. Mit den Grundregeln ruhig, achtsam und respektvoll machst du deinem Umfeld, den nächsten Generationen und dir selbst ein großes Geschenk.
 
Öffnungszeiten: 27. Januar 2025 - 15. November 2025
 
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
09:00 - 12:00
War der Inhalt für dich hilfreich?
Vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Danke!