Das Goaslschnöllen im Passeiertal
Das Goaslschnöllen im Passeiertal
In jeder Passeirer Almhütte findet man eine Goaßl. Sie war und ist auch heute noch ein unverzichtbares Hilfsmittel im unwegsamen Gelände der Bergwelt, sei es zum Hüten des Viehs oder als Verständigungsmittel, vergleichbar mit den Lichtsignalen der Bergrettung und den Rauchzeichen der Indianer.

Eine Goasl besteht aus Stiel, Schnur und Schmitzel, wobei letzteres für den Knall verantwortlich ist. Je breiter der Schmitzel, desto größer der Knalleffekt. Größe und Muskelkraft des Schnöllers bestimmen die Schwere bzw. Länge der Goaßl und diese wiederum die Breite des Schmitzels. Besondere Anlässe (Kirchtag, Primiz, Hochzeit, Faschingsumzug, Dorffest, Markt...) werden immer mit dem Goaßlschnöllen eingeleitet. Auf die Schnöllerwoche, die Vorwoche vor einer Hochzeit, freuen sich die Burschen besonders. In Form von lautem Geknalle wird der Braut und dem Bräutigam für die gemeinsame Zukunft Glück gewünscht. Geschnöllt werden darf bis Mitternacht, doch bei Musik und Gesang, Speis und Trank dauert der "Junggesellenabschied" meist bis zum frühen Morgen.