Jordì

☛ Clown, Mime, Performer 🖈www.jordi-mimeclown.com * www.instagram.com/jordibeltramo

Geboren (1977) und aufgewachsen im Piemont, verliebt er sich mit 17 in Frankreich in die Kunst der Straße. Mit 18 zieht er in die Welt und spielt fünf Jahre lang in ganz Europa, und das als Autodidakt. Danach bildet sich der Clown und Mime bei etlichen großen Meistern weiter. Ab 2004 wird er in Meran sesshaft; seine Kunst führt ihn weiterhin durch die Welt. Dass er mit Herz, Bauch und Geist fest auf dem Pflaster steht, während er mit poetischer Leichtigkeit das Publikum für sich gewinnt, wissen alle, die ihm zugesehen haben. Seine Lieblingsbühne? Weiterhin die Straße!

Ein Clown muss Scheitern, sagst du. Warum?

Weil das Scheitern für das Spiel des Clowns essentiell ist. Es widerspiegelt unsere Welt und schafft Empathie mit unserem Publikum, das sich dann in die Situation einfühlen kann.


Straßenkünstlerinnen und Clowns haben einen anderen Blick, eine andere Sichtweise. Was siehst du in wenigen Sekunden, was vielen von uns meist entgeht?

Auf der Straße versuche ich, das Alltägliche abzustreifen, offener und aufnahmefähiger zu sein – und im Handumdrehen zu begreifen, in welcher Art und Weise ich eine Beziehung mit meinem Gegenüber herstellen, wie ich Interesse generieren kann. Das alles geschieht, glaube ich, mit nur einem Blick – und mit einer nicht alltäglichen Energie, um dann etwas Außergewöhnliches zu ermöglichen.


Vor rund 20 Jahren sei es einfacher gewesen, auf der Straße zu spielen als heute. Was macht Straßenkünstlerinnen und -künstlern das Leben schwer?

Die Bürokratie und die Vorschriften (auch wenn sie notwendig sind) behindern das Improvisieren, das für die Straßenkunst typisch ist, massiv. Wenn wir uns dann noch den Konkurrenzdruck, die Hektik der Menschen, die immer schnelllebigere Welt, die fehlende Aufmerksamkeit etc. ansehen … All dies sind Faktoren, die helfen, das Leben noch ein bisschen härter zu machen.


Auf der Straße bist du einmal König, einmal der letzte Dreck, hast du einmal gesagt. Manchmal ist die Kunst auf der Straße eine emotionale Achterbahnfahrt. Kannst du sie ausgleichen?

Sagen wir mal so: Die Zeit und die Erfahrung lehren, vieles nicht allzu schwer zu nehmen und sich ein bisschen daran zu gewöhnen. Es ist gleichzeitig eine gute Schule, um sich mit den Höhen und Tiefen des Lebens zu arrangieren.

Ein Privileg, mit 18 Jahren seine Berufung gefunden zu haben?

Ja, sicherlich. Ich bin vielen jungen Menschen begegnet, und ich sehe sie noch heute, die orientierungslos sind, denen es nicht gelingt, ihren Weg oder einen Beruf zu finden, der sie befriedigt. Einige von ihnen finden noch nicht mal einen Sinn im Leben. Und deswegen ist das für mich absolut ein großes Privileg.


Das Asfaltart Publikum in einem Wort, einem Satz, oder einer Geste?

SPEKTAKULÄR! Ein Publikum, das sich jeder Künstler wünscht!


Gibt es für spontane Begeisterung ein geografisches Nord-Süd-Gefälle? Oder einen Unterschied zwischen Ost-West?

Länder, Städte und sogar Stadtviertel haben ein völlig unterschiedliches Publikum. Einigen Völkern fällt Dialog und Austausch leichter. Andere sind einfach herzlich, wie die Latinos, aber auch die Russen, die Kurden u.v.a. Und es gibt jene, die etwas distanzierter und kälter wirken. Glücklicherweise werden Körpersprache und Lachen (fast) überall verstanden.


Wie geht es Meran und dir? Mögt ihr euch gern?


Meran gefällt mir sehr gut, mittlerweile ist es der Ort, den ich mein Zuhause nenne. Hier habe ich meine Familie, meine Freunde und meine Projekte. Ich habe eine gute Beziehung zur Stadt und ihren Menschen und ihren vielen Künstlern. Ich mag ihre wunderbare Lage, die Natur, die Architektur u.v.m. … Und die Meraner mögen auch mich! Und deswegen fühle ich mich hier wohl!


Ein Autor schrieb mal, man schreibe auch mit dem Hintern. Kurz: Inspiration fällt nicht vom Himmel, oft kommt sie dann, wenn man arbeitet. Wie ist das bei dir?

Inspiration finde ich größtenteils im Proberaum, aber auch bei einer Jam Session, während des Improvisierens, bei einem Konzert oder einem schönen Spaziergang im Wald. Ich denke, die Inspiration kommt meist dann, wenn die Atmosphäre stimmt.
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