Die Installation Wild!
von Mario Mariani
Die Installation Wild!
Wild!, das ist die unabdingbare Rückkehr zur Natur, ein neuer Pakt mit den Pflanzen und mit ihrer wilden Schönheit im urbanen Kontext. Um das diesjährige Thema des Meraner Flower Festivals zu würdigen, gestaltet der Gärtner, Pflanzenzüchter, Botaniker und Künstler Mario Mariani natürliche Partien, die die Treppe des Kurhauses, aber auch jene, die von der Kurpromenade auf die Freiheitsstraße führen, einnehmen. Als würde sich der Stein spalten, wachsen dann von den Treppen - Symbol der von Menschen gemachten Realität - und mit der ganzen Kraft der Natur tausende von chaotischen Büscheln wilder Pflanzen, Kräuter und Beikräuter voller Faszination und Energie.

"Ich dachte an viele Goldstück" sagt Mariani, "goldfarbene Steine, die mit ihrer Farbe und ihrem Licht dem Betrachter daran erinnern sollen, dass die Natur ein kostbares Gut ist. Aber es war auch eine Kombination von anderen Faktoren zwischen Vergangenheit und Zukunft, die mir das Detail der Goldstücke nahegelegt haben: die Jugendstil-Seele dieses Teils von Meran und das Konzept des Nuovo Lusso, das die Stadt durchdringt, mit seinem Streben nach ökologischer Nachhaltigkeit, Wohlbefinden im Kontakt mit der Natur und einer bewussten Menschlichkeit.“
Und da es um eine nachhaltige Installation geht, wurde die dafür benutzte Erde von der Stadtgärtnerei produziert und zur Verfügung gestellt und nach Ende des Merano Flower Festivals wieder von ihr recycelt. Die Big Bags, die als Behälter dienen, werden später zum Einsammeln der trockenen Blätter und dem Säubern der Blumenbeete benutzt. Die Pflanzen hingegen, fast alle davon mehrjährige Sorten, die sich durch die Farben und die Beschaffenheit ihres Blattwerks, ihre Blühfreudigkeit und ihre Widerstandsfähigkeit auszeichnen, finden neue Einsatzmöglichkeiten im Grün der Stadt.

Die Liste der von Mario Mariani ausgewählten Pflanzen sieht vor allem jene Arten vor, die in der Natur in Wiesen und im Unterholz gedeihen. Auch in den Katalogen der mehrjährigen Gartenpflanzen sind sie zu finden: Fingerhut, Schafgarben, Akelei, Euphorbia palustris, Salvia pratensis und weitere Salbei-Sorten unserer Flora in ausgewählten Varianten, Gillenia trifoliata, (Dreiblattspiere), Lychnis flos cuculi, (Kuckucks-Lichtnelke), Kirengeshoma palmata (Japanische Wachsglocke), Farne wie der Straußenfarn, Süßgräser wie Nassella tenuissima, die terrestrische Orchidee Bletilla striata, die Kornblume und zwei Cariceae mit ganz besonderen Farben; Carex comans e Carex buchananii. Zwischen den autochthonen Sorten können erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner auf dem Merano Flower Festival auch jene entdecken, die in vielen anderen Teilen des Planeten beheimatet sind. Diese Sorten sind dank der Installation eingeladen, uns Menschen den Reichtum des Pflanzenreiches zu verdeutlichen und von dessen Vielfalt und Schönheit auf unserem Planeten zu erzählen.