Hausmuseum Villa Freischütz

Zeitreise in eine bewegte Epoche: Die Villa Freischütz erzählt von Südtirols Zwischenkriegszeit – und öffnet Türen in ein fast vergessenes Stück Meraner Geschichte.

Ein altes Herrenhaus, ein üppiger Park – und Geschichten, die unter der Oberfläche schlummern: Die Villa Freischütz in Meran ist weit mehr als ein Museum. Sie ist ein Zeitzeugnis. Ein Fenster in eine Ära, die in Südtirol nur selten so lebendig erzählt wird: die Zwischenkriegszeit.
Erbaut 1909 als Sommerresidenz, erlebt die Villa die Blütezeit Merans als Kurstadt. Doch die große Besonderheit liegt in der Sammlung: Sie stammt direkt aus den Lebenswelten der Familie Franz Fromm, die das Haus fast ein Jahrhundert lang bewohnte.
Hier wird Geschichte nicht aus Lehrbüchern rekonstruiert – sie liegt in Möbeln, Fotografien, Kleidern und persönlichen Notizen verborgen.
Und sie erzählt von einer Umbruchzeit: vom Ende der Monarchie, vom Übergang in die italienische Herrschaft, von neuen Ideen und kulturellen Veränderungen.
Besonders spannend: Viele Stücke stammen aus den Jahren zwischen den Weltkriegen – eine Phase, die in der Südtiroler Erinnerungskultur oft zu kurz kommt.
Spannende Einblicke:
Über 10.000 Originalobjekte umfasst die Sammlung – viele davon sind liebevoll im Haus inszeniert, sodass Besucher:innen sich fühlen, als würden sie durch ein lebendiges Zuhause gehen.
Die Villa bietet „Wohnraumführungen“ an: Ihr bewegt euch frei durch die Salons, Arbeitszimmer und Schlafzimmer, oft begleitet von persönlichen Geschichten.
Ein Highlight: der riesige Park mit alten Baumriesen und versteckten Skulpturen – ideal für eine gedankliche Pause nach der Zeitreise.
Das Museumskonzept setzt bewusst auf Nähe: Keine langen Erklärtafeln, keine Barrieren. Stattdessen erzählen Alltagsgegenstände, Briefe und Modeaccessoires die Geschichten hinter den großen Umbrüchen. Manchmal leise, manchmal berührend direkt.
Für Kulturinteressierte bietet die Villa Freischütz einen neuen Blick auf Meran: nicht nur als mondäne Kurstadt, sondern als Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen. Zwischen Jazzplatten und Jugendstilvasen, zwischen patriotischen Postkarten und zarten Tagebucheinträgen entsteht ein Mosaik – so vielschichtig wie die Zeit selbst.
Besucher:innen erwartet hier keine starre Museumsetikette, sondern ein lebendiges Haus, das zum Entdecken, Nachspüren und Nachfragen einlädt. Genau dieser Ansatz macht die Villa Freischütz zu einem faszinierenden Orte für alle, die Geschichte nicht nur wissen, sondern fühlen wollen.

Öffentliche Verkehrsmittel
Die Bushaltestelle "Kindergarten" der Stadlinie 3 ist 5 Minuten zu Fuß vom Museum Villa Freischütz entfernt. Auch von der Haltestelle "Rundegg" der Stadtlinie 1 erreichtst Du die Villa in wenigen Gehminuten über die Priamistraße.
Anfahrtsbeschreibung

Die Villa Freischütz ist für Personen mit Behinderung zugänglich; ein Aufzug führt in beide Museumsgeschosse.

Mit dem Rad kannst Du vom Stadtzentrum über den Sissiweg entlang fahren. Bitte beachte, dass dieser Weg sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer geeignet ist und fahre dementsprechend rücksichtsvoll. Vielen Dank. Am Brunnenplatz angekommen, fahre nach links in die Virgilstraße bis zur Gabelung in Richtung Schönblickstraße, wo Du nach 150 Metern den Museumseingang erreichst.

Parken
Vom Parkplatz am Brunnenplatz sind es rund fünf Minuten zu Fuß zur Villa Freischütz. Auf der ersten Ebene des Parkhauses sind ausgewiesene Parkplätze für Behinderte. Hinter dem Postgebäude am Brunnenplatz findest du einen weiteren behindertengerechten Parkplatz.

Fahrradstellplätze befinden sich direkt vor der Villa Freischütz. Achtet darauf, Fahrräder und E-Roller nicht unachtsam abzustellen. Sie können für blinde und sehbehinderte Menschen eine Gefahr darstellen, da sie Hindernisse beim sicheren Begehen von Wegen und beim Auffinden von Eingängen bilden. Auch Menschen im Rollstuhl und Eltern mit Kinderwagen können durch achtlos abgestellte Fahrräder behindert werden. Bitte nutzt die vorgesehenen Fahrradabstellplätze. 

Tipp des Autors
Das richtige Verhalten und gutes Benehmen macht den Besuch in Kulturstätten für alle angenehmer und zeigt deinen Respekt vor Kunst, Kultur und Geschichte.
  • Fotografieren ist manchmal okay, aber nicht immer. Was erlaubt ist oder nicht, steht meist deutlich vor oder in den Kulturstätten.
  • Es ist gut für die Atmosphäre, gut für die anderen Besucher und natürlich auch gut für dich: Wenn alle Handys stumm und die Stimmen leiser sind, macht’s einfach mehr Spaß in Museen. Für alle, die als Grüppchen oder Gruppe unterwegs sind, mag das eine gar nicht so einfache Übung sein. Und doch kann sie bewältigt werden.
  • Menschen mit Beeinträchtigungen haben auch heute nicht überall barrierefreien Eintritt zu allen Kulturstätten. Wenn doch, gilt ihnen der Vortritt. Das ist eine Sache der Würde. Ihrer und deiner.
  • Es ist von Vorteil, wenn dein Haustier gelernt hat, draußen auf dich zu warten. Denn ihm ist in den meisten Kulturstätten der Eintritt verwehrt.
  • Checke die Notausgänge und Fluchtpläne, sollte es mal brenzlig werden. Wenn dies der Fall ist, dann ist das oberste Gebot, Ruhe zu bewahren, sich nach draußen zu begeben und am Sammelplatz zu warten.
Uns ist klar, dass die meisten Tipps auch für dich eine Selbstverständlichkeit sind. Und doch passiert es, dass man den ein oder anderen einfach einmal vergisst. Mit den Grundregeln ruhig, achtsam und respektvoll machst du deinem Umfeld, den nächsten Generationen und dir selbst ein großes Geschenk.
 
Öffnungszeiten: 19. April 2025 - 31. Juli 2025
 
Mo
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Sa
So
10:00 - 13:00
14:00 - 18:00
Öffnungszeiten - Herbst: 1. September 2025 - 31. Oktober 2025
 
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10:00 - 13:00
14:00 - 18:00
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