Emma Hellenstainer
Emma
Stephan Balkenhol. Hommage an Emma Hellenstainer, 2015


Stephan Balkenhol (Fritzlar, 1957) ist ein deutscher Künstler. Für seine meist monumentalen Skulpturen, die gewöhnliche Menschen würdigen, verwendet er Techniken, die an die mittelalterliche Bildhauerei und die Volkskunst anknüpfen. Er hat zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum geschaffen, vor allem in Berlin, mit denen er unbekannten, alltäglichen Menschen ein Denkmal setzt, also den herkömmlichen Begriff des Denkmals als Mittel der Würdigung „berühmter Persönlichkeiten“ durchkreuzt.

In Meran hingegen hat sich Balkenhol, der Schöpfer von Skulpturen, die nach eigener Aussage „niemals Geschichten erzählen“, mit einer Persönlichkeit auseinandergesetzt, die in vielerlei Hinsicht legendär geworden ist: Emmerentia Hausbacher Hellenstainer (St. Johann in Tirol, 1817 – Meran, 1904), Pionierin der Alpenhotellerie. „Frau Emma“, wie sie meist genannt wurde, leitete Hotels in Niederdorf, am Pragser Wildsee oder im Vinschgau, die zu beliebten Aufenthaltsorten für Philosophen, Wissenschaftler und Angehörige des österreichisch-ungarischen Adels wurden. 1907 benannte ihr Sohn das „Grand Hotel“ in Meran, der Stadt, in der sich die berühmte Hotelierin regelmäßig aufhielt und 1904 verstarb, ihr zu Ehren in „Grand Hotel Emma“ um.

Für Balkenhol kam eine verklärende Darstellung dennoch nicht in Frage. Er ließ sich von einem Porträt von Ferdinand Behrens aus der Zeit um 1895 inspirieren – Kleidung und Schmuck stammen von diesem Bild – und optierte für eine Figur mit stilisierten Gesichtszügen und eine absichtlich unfertig wirkende Erscheinung, was sie wie eine ganz normale Frau aussehen lässt.
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