Die Traube prägt das Dorf landschaftlich wie kulturell, Reben schmiegen sich vom Tal bis hinauf in steile Höhen und wer das Dorf erkunden will, findet in her- vorragenden Restaurants und Gasthäusern viele Möglichkeiten, auf ein „Glasl“ einzukehren. Einen Abstecher wert ist die Kellerei Meran mit Sitz in Marling, die ist nämlich schon architektonisch ein Augenschmaus und dass sich in so einem Ambiente ein edler Tropfen noch schöner kosten lässt, versteht sich von selbst. Ihr stilistischer Gegenpol, der Rochelehof, wurde bereits im Jahr 1652 das erste Mal urkundlich erwähnt und birgt
heute viele alte Schätze – Nostalgiker werden sich hier zwischen antiken Geräten und Bauernregeln wohlfühlen.
Plonerhof, Popphof, Gruberhof, Pardellerhof und das Weingut Eichenstein sind unabhängige Winzer, die seit Generationen hervorragende, eigene Weine und Sekte keltern. Bei einem Spaziergang am WeinKulturWeg kommt man an den meisten dieser Höfe vorbei und wer an einer der wöchentlich stattfindenden Führungen am Themenweg oder an einer Kellerführung mit Verkostung teilnimmt, lernt die hiesigen Weinhöfe und ihre Produkte auf eine ganz eindrückliche Art kennen: in zahlreichen Rebsorten und facettenreichen Weinen, in Familientraditionen und einer tiefen Verwurzelung mit der eigenen Zone, denn verarbeitet werden auf diesen Höfen ausschließlich Trauben der eigenen Weinhänge. Bei einer Steigung von bis zu 75 Prozent ist im Weingut Geier Bernhard viel Handarbeit und Kreativität gefragt – der exzellente Sekt „Steil“ ist die Mühe Wert und macht Marling einmal mehr zum „prickelnden Dorf“.
Mit insgesamt vier lokalen Sektproduzenten lässt sich dann auch gut anstoßen: beim WeinGutFest Ende Mai, auf verschiedenen Festen im Sommer, beim Törggelen oder im Rahmen der Marlinger Weinkuchl in ausgewählten Restaurants. Eine Kostprobe Lebensfreude, sprudelnd, wie das Wasser im Waal. Wohltuend, wie die laue Luft des Südens. Schön, wie der Blick in die Berge. Bis bald, in Marling!